Tourtagebuch Tag 7 – Auf nach Ankara

Nach unserer Übernachtung im Fahrerlager bei Istanbul sollte es am nächsten Morgen weitergehen nach Ankara.

Im strömenden frühmorgendlichen Regen haben wir unser Lager abgebaut. Unschön, aber leider notwendig war, dass wir unsere Zelte pitschnass verräumen mussten. Immerhin hat es Reto bewerkstelligt frischen Kaffee zu kochen, der Aufsteller des Tages 🙂

Gegen Neun sind wir schliesslich nach Ankara aufgebrochen. Bis Pendik verlief die Fahrt auch ohne grössere Probleme. In Pendik haben aber alle Systeme versagt. Alles fing damit an, dass die Vorausgruppe die Abzweigung nach Ankara viel zu kurzfristig über Funk durchgegeben hatte. Bei dem dichten Verkehr, der zu dem Zeitpunk herschte, war an ein zeitnahes Einspuren nicht mal ansatzweise zu denken.

Notgedrungen sind wir also in den Ort reingefahren und haben uns durch den Verkehr geschlängelt. Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass Pendik eigentlich ein nicht so grosser Ot ist. Dennoch haben wir uns viermal verfahren bis wir den richtigen Weg wieder gefunden haben.

Interessant war auch unsere Diskussion betreffend der deutschen und türkischen Sprache. Bekanntlich nennt man das ja „eindeutschen“, wenn man Fremdwörter ins Deutsche übernimmt. Wie nennt man das bei Fremdwörtern, die ins Türkische übernommen werden: „eingetürkt“ oder wie? 😉

Während wir unterwegs waren, haben wir über Facebook erfahren, dass der Treffpunkt in Ankara nicht wie geplant das Hypodrom sondern das Olympic Park Hotel war.
Gut, also änderten wir die Wegfindung entsprechend. Genützt hat das allerdings nichts. Ankara ist mit seinen knapp 6 Millionen Einwohnern zwar deutlich kleiner als Istanbul, aber nicht minder chaotisch. Es kam also, wie es kommen musste, in der Innenstadt haben wir uns hoffnungslos verfahren. Irgendwann sind wir auf ein Trottoir (für deutsche Leser: Bürgersteig) hochgefahren um uns neu zu orientieren. Es ist uns allerdings zu spät aufgefallen, dass da wohl auch die Einfahrt von irgendeiner Botschaft (oder was ähnlichem) war, denn es wimmelte von bewaffneten Beamten mit grimmigen Gesichtern und automatischen Waffen.

Während Reto sich um ein Taxi bemüht hat, welches uns quasi als Vorauswagen zum Olympic Park Hotel führen sollte, haben uns die sichtlich genervten Beamten quer über das Trottoir und zwischen unzähligen Fussgängern hindurch zurück auf die Strasse komplimentiert.

Nichts desto trotz sollte es noch eine weitere Stunde dauern, bis wir endlich am Ziel eintreffen sollten. Es stellte sich nämlich heraus, dass der Taxifahrer auch nicht wirklich wusste, wo wir hin mussten. Kurzerhand hat er – während wir mit wirklich halsbrecherischer Geschwindigkeit durch Ankara geheizt sind – apprupt abgebremst, ist filmreif aus seinem Taxi gehechtet und auf einen am Strassenrand parkierenden Polizisten los, der dort Radar-Kontrollen durchführte. Leider konnte uns auch dieser nicht wirklich helfen.

Nachdem wir aber anschliessend auf eigene Fust noch unsere Kreise gezogen haben, fanden wir das Ziel mehr mit Glück als mit Verstand. Wenigstens waren noch Zimmer frei, so dass wir wieder mal in einem Hotel übernachten konnten, auch wenn das Olympic Park Hotel seine besten Tag auch schon gesehen hat 😉

Zurückgelegte Tageskilometer: 180 km, Fahrzeit (inklusive Pausen): 8 Stunden.

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