Nachdem verganene Nacht die letzten von uns erst nach zwei Uhr ins Bett gekommen sind, haben wir uns alle mal ein etwas längeres Schläfchen gegönnt. Es ist schon nach 10:30 Uhr als sich auch Steven endlich im Frühstücksraum blicken lässt. Dort macht er erstmal grosse Augen, als er den wunderschön dekorierten Frühstückstisch und die grossen Lettern im Hintergrund entdeckt: „Happy Birthday“.
Steven hat heute Geburtstag, er wir satte 29* Lenze jung (richtiges Alter der Redaktion bekannt). Dazu haben wir vom Team uns was besonderes einfallen lassen, von der Tisch-Dekoration über den Sekt zur Feier des Tages bis hin zu den Kerzen, an alles wurde gedacht.
Freudestrahlend beginnt sein Tag und für einmal sind es nicht die Augen der von uns beschenkten Kindern, die leuchten, sondern seine eigenen, als er sein Geschenk auspackt. Obwohl – das muss fürs Protokoll an dieser Stelle gesagt sein – er ja schon weiss, was sich in dem liebevoll verpackten Päckchen befindet. Denn in einem Anfall geistiger Umnachtung hat Reto das Email, in dem er das Team über das Geschenk informierte, versehentlich auch an Steven geschickt. Nun ja, sh*t happens, gell Reto 😉
Nach einem ausgiebigen Frühstück gönnt sich ein Teil vom Team noch einen kurzen Plantschplausch im angenehm warmen Meer. Sogar unser „Quotenitaliener“ Gianpaolo wagt sich ins kühle Nass. Auch im hoteleigenen Pool treiben die Raider ihren Schabernack. Wir wollen unbedingt die Wasserrutschen in Betrieb nehmen. Das geht dann soweit, dass wir den Pumpschlauch, mit dem noch immer der grosse Pool befüllt wird, auf die Rutschen hochschleppen um sie zu bewässern. Dumm nur, dass der Schlauch reisst und den halben Platz unter Wasser setzt.
Der Bademeister ist zuerst auch sichtlich verärgert, nimmt es dann aber doch mit Humor und setzt die reguläre Bewässerung der Wasserrutschen in Betrieb. Wir haben jedenfalls unseren Spass und vergessen beinahe die Zeit, denn um 13:00 wartet das Taxi, welches uns zum Atatürk-Denkmal bringen soll.
Ernüchtert stellen wir fest, dass die sechs Raiders und die sechs Kameraden von Team „No Worries“ mit all dem Gepäck in dem Minibus einfach keinen Platz finden wollen. Notgedrungen teilt man sich auf und fährt getrennt zum Treffpunkt.
Wir stellen fest, dass die Fahrer der Busse anständiger unterwegs sind als die Taxifahrer. Dennoch scheinen die Rotlichter auch hier rein informativer Natur und nicht bindend zu sein…
Beim Atatürk-Denkmal bleibt uns nur wenig Zeit, die wir für ein Gruppenfoto nutzen, denn pünktlich um 14:00 Uhr rollen auch schon die Reisebusse an, welche uns zum Flughaben Adana bringen sollen. Just zu dem Zeitpunkt, als wir die Busse besteigen, läuft die Fähre mit unseren Autos aus dem Hafen aus. Sie wird voraussichtlich im Laufe der folgenden Nacht zwischen 03:00 und 04:00 Uhr morgens im Hafen von Haifa einlaufen. Uns wundert derweil jedoch mehr, wozu wir uns einen so grossen Stress gemacht haben, die Busse warten nämlich noch eine gute Dreiviertelstunde, bis sie sich endlich nach Adana in Bewegung setzen. Den Fahrern scheinen indess die Rallye-Regeln nicht bekannt zu sein, denn sie nehmen unverfrohren den kürzesten Weg über die Autobahn. Heisst das, dass wir nun alle disqualifiziert sind? 😉
Es ist schliesslich nach 16:00 Uhr als wir endlich am Flughafen eintreffen. Wir haben dabei noch Glück, denn einer der uns nachfolgenden Busse hatte wohl eine Panne und traf eine gute Stunde nach uns dort ein. Geduldig lassen wir die Eingangskontrolle über uns ergehen und erledigen den Check-In. Danach gönnen wir uns im Flughafen-Restaurant eine kleine Zwischenmahlzeit. Dort ist man angesichts der vielen Menschen wohl ein wenig überfordert, denn die Portionen sind eher klein und auch die Pommes werden in homöopatischen Dosen gereicht.
Wir nehmen’s mit Humor und begeben uns durch die zweite Personenkontrolle in die Wartehalle. Vor dem Abflug gibt’s noch einen letzten Kaffee. In Kürze verlassen wir die Türkei. Wir sinnieren nochmals über das erlebte. Die Türkei, das Land, die Menschen, haben uns schwer beeindruckt und immer wieder aufs neue überrascht. Wir danken der Türkei für die Gastfreundschaft 🙂
Das Boarding verläuft erstaunlich ereignislos. Wàhrend wir auf den Start warten, verunsichern wir einen der vor uns sitzenden Sandmänner mit abstrüsen Horror-Stories über Flugzeug-Unglücke. Neben den vielleicht dem einen oder anderen noch bekannten Filmen wie Airport 77 wäre da noch unser Paradebeispiel:
Flugzeug in Die Hard 2: „Wir müssen dringend Notlanden, wir haben keinen einzigen Tropfen Sprit mehr!“
Böser Terrorist lässt notlandendes Flugzeug durch Manipulation des ILS am Boden zerschellen. Notlandendes Flugzeug explodiert in einem gigantomansichen Feuerball.
Moment Mal! War da nicht eben die Rede von einem leeren Tank!? 😉
Spass beiseite, wir treffen um 20:00 Uhr wohlbehalten in Tel Aviv ein. Die Zollformalitäten sind schnell erledigt. Wir erledigen auch unsere Roadbook-Aufgabe und fotografieren den Grenzübertritt. Danach wenden wir uns den Geldautomaten zu, schliesslich benötigen wir noch Geld für unseren Aufenthalt in Israel. Nachdem wir zigmal vergeblich versucht haben, den Automaten Geld zu entlocken, uns bei der Sprachauswahl jedesmal vertan und bei russisch statt englisch gelandent sind, klappt es dann doch noch mit der Auszahlung.
Danach geht’s mit den Reisebussen weiter nach Haifa. Kurz nach 22:30 treffen wir dort ein und kümmern uns erstmal ums leibliche Wohl, sprich Abendessen. Nach einem ausgiebigen Mal gönnen wir uns noch eine Shisha bevor wir uns kurz nach ein Uhr zum Hotel begeben.
Die Nacht heute wird einmal mehr sehr kurz sein, denn in sechseinhalb Stunden wir schon wieder der Wecker klingeln.
Zurückgelegte Kilometer: ca. 800 (davon 227 auf Autobahnen, Rest auf dem Flugweg)