Nach einer viel zu kurzen aber ruhigen Nacht sind wir in unserem Hotel aufgewacht – welches nicht wirklich den Preis zum besten Hotel der Region gewonnen hätte.
Die Dusche war kurz und vor allem sehr kalt – vor allem von den Raiders, die nicht gesehen haben, dass Warm- und Kalt-Wasser verkehrt angeschlossen war. Im Dorf geht das Gerücht herum, dass Markzerreissende Schreie in der Früh selbst den Dorf-Hahn geweckt haben.
Das Frühstück war wie immer sehr lecker und voller Neugierde auf den Tag haben wir uns in die Autos gestürzt und sind losgefahren. Und wie immer waren wir schon beim Start eigentlich eine Stunde hinter dem Zeitplan.
Um 10 Uhr sind wir von Avanos ins Zelve Vallye gefahren. Der Anblick bei Einfahrt in das Tal war einfach unglaublich – die volle Pracht Kappadokiens hat uns erfasst! Die nächste Stunde verbrachten wir damit in den Höhlen rumzuklettern, in Stein gehauene Kirchen zu besichtigen und die skurrilen Felsformationen zu sichten.
Ja, wir haben Ordu und Van wegen der Panne von Henry verpasst, aber was wir hier erlebten hat nur schon die ganze Fahrt in die Türkei entschädigt!
Bei Göreme sind wir noch ein wenig Offroad weitere Felsformationen besichtigen gegangen, bevor wir den kürzesten – hüstel – Weg nach Derinkuyu via Ihlara Vallye angetreten sind.
Übrigens: Indys Tankdeckel war immer noch vorhanden.
Unterwegs bei diesem abenteuerlichen Umweg (waren ja nur über 100 Km) haben wir bei Sichtung eines Kamels über Funk festgestellt, dass wir Henry eigentlich hier lassen und das Kamel mitnehmen sollten.
Indy: „Hey, seht ihr das Kamel – wäre doch ein guter Ersatz für Henry“
Shorty: „Ja! Es braucht vor allem kein Benzin und vor allem Öl!“
Henry: <unverständliches Rauschen>
Indy: „Wasser muss auch nur alle zwei Wochen nachgefüllt werden!“
Shorty: „Und es ist biologisch abbaubar – wir brauchen keinen Verschrottungsnachweis!“
Henry: <weiteres unverständliches Rauschen>
Wir sind dann doch mit den Autos weitergefahren.
Nach der durchfahrt des Ihlara Valley (man fühlt sich wie Bryce Canyon in den USA) haben wir vor Derinkuyu eine der berühmten „Underground Cities“ besichtigt. Es war für uns sehr faszinierend, wie die Menschen vor Urzeiten solche ganzen Stadtsysteme unterirdisch angelegt haben.
Nach einer obligaten Tee-Pause im Dörfchen (sofern es so genannt werden kann) sind wir weitergefahren bis nach Malatya wo wir wie üblich sehr feudal gegessen haben.
Für das Nacht-Lager hat Steven eine Stelle in Kale gefunden. Eigentlich war mehr Glück als Verstand vorhanden, denn wir sind einen kaum fahrbaren Weg zum See runter gefahren und hatten eine super Übernachtungsmöglichkeit direkt am See.
Und irgendwie hat es auch gepasst. Theoretisch hätten wir in Van auf der Burg „Kale“ übernachten sollen und wir waren halt im gleichnamigen Dorf – nur knapp 600 Km westlich davon.
Wir sind zufrieden ins Zelt gekrochen … und haben getan, was wir auch gerne machen: Schlafen…
Tageskilometer: 640
Geschrottete Autos: 0
Verlorene Tankdeckel: 0